Gorillatrekking in Afrika, das ist für mich bis heute etwas ganz Besonderes. Ein Erlebnis, das man unbedingt wollen möchte. Lange Planungszeiten, eine lange Anreise, teure Gorillapermits und große körperliche Anstrengungen auf über 2.000 Metern Höhe und im Regen sollten Euch nicht abschrecken. Die Einheimischen in Uganda sagen liebevoll zum Bwindi Impenetrable Forest "penetrate the impenetrable". Genauso ist es und ich möchte keine Sekunde davon missen.
Anreise und Permitpreise
Berggorillatrekking ist nur noch in einer einzigen Region auf der Welt möglich. Nirgendwo sonst gibt es diese wunderbaren Tiere noch auf unserem Planeten in freier Wildbahn zu beobachten. Wer diese anmutigen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten möchte, der kann dies noch im afrikanischen Dreiländereck, bestehend aus Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo tun.
In Ruanda ist ein Gorillatrekking im Volcanoes National Park möglich, die Kosten pro Permit in der Hauptsaison belaufen sich auf USD 1.500. Am preisgünstigsten sind die Tickets mit USD 400 im Virunga National Park in der Demokratischen Republik Kongo.
In Uganda können Berggorillatrekkings im Süden im Mgahinga Nationalpark und im Bwindi Impenetrable Nationalpark unternommen werden. Die Preise für ein Ticket betragen USD 700. Darüber hinaus könnt Ihr in Uganda an einer Gorillahabituierung teilnehmen, die vier Stunden anstatt der normalen einen Stunde dauert und USD 1.500 kostet.
Ticketvergünstigungen in der kleinen Regenzeit, von Oktober bis Anfang Dezember, und in der großen Regenzeit, von Anfang März bis einschließlich April, gehören aktuell der Vergangenheit an.
10% der Einnahmen des Permitpreises gehen direkt an die umliegenden Communities, die selbständig bestimmen, wofür das Geld eingesetzt wird, z.B. zum Straßenbau in der entlegenen Gegend oder zum Kauf von Schweinen und Hühnern, die dann von den Dorfbewohnern gekauft werden können, so dass Wilderei und insbesondere die Wilderei von Gorillas zur Fleischversorgung obsolet wird. So werden die Communities direkt involviert beim Artenschutz und motiviert, die Gorillas als eigene Einkommensquelle selbst zu schützen.
Der Großteil der verbleibenden Einnahmen wird direkt investiert, um die Gehälter der Ranger und Tracker zu bezahlen und ihnen Wohnraum in der abgelegenen Region zur Verfügung zu stellen.
Viele Einheimische sind so selbst zu Rangern, Treckern oder sogenannten Portern geworden und verdienen Ihr Einkommen direkt mit den Gorillas. Darüber hinaus wurden mehrere Lodges als Communityprojekte realisiert und natürlich diverse Souvenirshops jeglicher Art mit lokalen Produkten wie z.B. Tee, Kaffee, Holzschnitzereien und Kleidungsstücken zum Verkauf.
Es handelt sich um Conservation at its best, so wie es funktionieren sollte und leider nur an sehr wenigen Orten und sehr wenigen Projekten heutzutage funktioniert.
Insgesamt gibt es heute einen stabilen Bestand von ca. 1.000 Berggorillas in Uganda, Ruanda und dem Kongo. Im Bwindi Impenetrable Forest leben ungefähr 400 Gorillas. Menschen stellen aktuell aufgrund der vielen und guten Conservation Projekte keine direkte Bedrohung für die Berggorillas dar. Das sagte zumindest Benson, der seit vielen Jahren dort als Ranger tätig ist.
Der zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Bwindi Impenetrable Forest liegt gute 11 Autostunden vom internationalen Flughafen in Entebbe entfernt. Eine Anreise mit dem Auto ist somit innerhalb eines Tages nicht möglich.
In Bwindi gibt es vier Sektoren von denen Gorillatrekkings aus angeboten werden - Buhoma, Ruhija, Rushaga und Nkuringo. Buhoma stellt heute das touristische Zentrum in Bwindi dar, wenn man in dieser abgeschiedenen Gegend überhaupt von einem Zentrum sprechen kann.
Ruhija ist das ursprüngliche Zentrum der Region, insbesondere da hier die erste Forschungsstation gebaut wurde. Heute ist es deutlich ruhiger in Ruhija und es gibt nur noch drei Lodges.
Wer sich auf einer Rundreise durch Uganda befindet und vom Queen Elisabeth Nationalpark oder dem Kibale Forest anreist, für den bieten sich insbesondere Buhoma und Ruhija für ein Gorillatrekking an.
Wer Uganda nur zum Gorillatrekking besucht und mit dem Auto oder Flugzeug anreist, für den bieten sich die Destinationen Rushaga und Nkuringo an. Alle Sektoren bieten den Touristen ca. drei habituierte Gorillafamilien, die regelmäßig besucht werden.
Gorillapermit und Lodgebuchung
Gorillapermits werden in Uganda von der Uganda Wildlife Authority (UWA) vergeben. Aufgrund der hohen Nachfrage solltet Ihr euer Ticket mindestens 6 Monate im Voraus buchen. Insgesamt werden täglich in den vier Sektoren jeweils zwei Gorillagruppen besucht, damit stehen täglich nur 64 Gorillapermits zur Verfügung.
Besonders beachtenswert ist, dass die zu besuchende Gorillagruppe und damit der Sektor erst vier Wochen im Voraus von der UWA bekanntgegeben werden. Solltet Ihr Eure Reise selbst planen und die Buchung auch selbst vornehmen, ist darauf unbedingt zu achten. Eine Lodgebuchung kann damit erst nach Bekanntgabe des Sektors erfolgen, da die Distanzen zwischen den Sektoren zu groß sind, um am Morgen von der Lodge in einen anderen Gorillasektor zu fahren, dies gilt insbesondere in der Regenzeit.
Touranbieter berücksichtigen dies natürlich, so dass Ihr Euch um nichts zu kümmern braucht.
Das Trekking findet bei jedem Wetter statt. Eine Erstattung aufgrund kurzfristiger Erkrankung oder anderer Schwierigkeiten vor Ort ist nicht möglich. Die Tickets verfallen gegenstandslos!
Ausrüstung und Vorbereitung
Einer der wichtigsten Vorbereitungspunkte für ein Gorillatrekking ist natürlich die erforderliche Ausrüstung. Doch bevor ich darauf eingehe, möchte ich Euch noch ein paar allgemeine Tipps mitgeben. Gorillatrekking im Bwindi Impenetrable Forest findet auf gut 2.000 Metern Höhe statt, Ruhija liegt sogar auf 2.300 Metern Höhe.
Die meisten Menschen benötigen etwas Zeit zur Gewöhnung an die Höhe und das nasse und kalte Regenwaldklima. Aus diesem Grund sind wir erst nach ca. anderthalb Wochen der Eingewöhnung in Uganda nach Bwindi gefahren. Vorher haben wir einen Abstecher als Testlauf in den Kibale Forest auf 1.600 Metern Höhe zum Schimpansentrekking gemacht.
Grundsätzlich bin ich mir bewusst, dass ich mit einer Höhe von bis zu 2.500 Metern keine Probleme habe, dennoch ist das sehr feuchte Regenwaldklima eine Umstellung für mich und natürlich das anstrengende Trekking in dieser Höhe.
Da wir regelmäßig Sport treiben und auch regelmäßig Joggen gehen, haben wir für das Trekking keine weitere Vorbereitung unternommen. Eine gute Grundfitness und gute Ausdauer sind jedoch eine unabdingbare Voraussetzung für das Gorillatrekking.
Im Regenwald braucht man natürlich eine Regenjacke und zwar eine richtig gute mit verklebten Nähten. Wenn es im Regenwald anfängt zu regnen, dann seit Ihr nass bevor Ihr die Regenjacke aus eurem Rucksack geholt habt. Natürlich gilt dies auch für Euren Rucksack, für den Ihr in jedem Fall einen Regenüberzug benötigt.
Darüber hinaus sind hohe wasserdichte Wanderschuhe unerlässlich, sie geben die notwendige Stabilität in diesem sehr schwierigen klatschnassen und glitschigen Terrain.
Auch eng anliegende Arbeitshandschuhe sind zu empfehlen. Dass Terrain ist nass, glitschig und in vielerlei Hinsicht scharfkantig und die Büsche voller Dornen. Handschuhe geben Euch die Möglichkeit, Euch verletzungsfrei an steilen Hängen an allem Greifbaren festzuhalten.
Der letzte essentielle Tipp lautet, auf keinen Fall irgendein Mückenmittel zu verwenden. Ihr bewegt Euch in einer Höhenlage auf der es kaum Mücken gibt. Allerdings gibt es hier Bienen und schwarze Wespen, beide werden von Mückenmitteln stark angezogen und darüber hinaus macht es sie aggressiv. Insbesondere die Wespen können bei allergischen Personen zu allergischen Schocks führen, dies ist bei den Einheimischen bekannt. Grundsätzlich sind die Bienen und Wespen nicht aggressiv. Die Ranger weisen Euch während des Briefings darauf hin, kein Mückenmittel zu verwenden. Ungünstig, wenn Ihr Euch morgens bereits eingesprüht habt.
- Kameraequipment Nikon D850 mit Sigma 120-300 mm f2.8 und Nikon Z 7 mit Nikkor Z 35 mm f1.8 - meine Fotoausrüstung
- meine Safaripackliste
- Müllsack zum einwickeln der Fotoausrüstung
- Maske in Griffweite für die Gorillabegegnung, hat nichts mit COVID zu tun
- 3 bis 4 Liter Trinkwasser
- Snacks
- Wanderschuhe wasserdicht mit hohem Schaft z.B. Meindl
- wetterfester Rucksack Fjällräven mit Regenüberzug
- absolute dichte verklebte Regenjacke Arc'teryx
- klassische Fjällräven Outdoorhose G-1000 Baumwolle
- Arbeitshandschuhe eng anliegend
- bei Bedarf Wandergamaschen gegen den immer feuchten Regenwald
- passende USD Scheine für Porter - USD 20 + Tip
- passende USD Scheine für 1 Ranger, 1 Polizist, 3 Tracker und 1 Porter - jeweils USD 5 = USD 30.
Ein paar Worte möchte ich noch an die Fotografen unter Euch richten. Nehmt Euch bitte auf jeden Fall einen Porter. Eure Kameraausrüstung könnt Ihr nicht durch den Regenwald tragen. Ich war bereits nach einer Stunde mit den Gorillas mehr als erschöpft von dem Gewicht der Kameras.
Kurz vor den Gorillas stoppt ihr, an dieser Stelle bleiben die Porter zurück und Ihr könnt eure Kameras aus dem Rucksack nehmen. Aus diesem Grund habe ich mich für zwei Kameras und zwei Objektive entschieden. Mehr kann ich nicht tragen und auch nicht händeln.
Das Fotografieren bei der Luftfeuchtigkeit, mit Maske, den sich ständig verändernden Lichtbedingungen und sich bewegenden Gorillas war bis jetzt meine größte fotografische Herausforderung überhaupt. Ich habe meine ganze Konzentration und Professionalität benötigt, um klare Motive im Regenwald zu finden und scharf zu fotografieren.
Anfahrt in den Bwindi Impenetrable Forest
Die Anfahrt in den Bwindi Impenetrable Forest ist ein kleines Abenteuer für sich. Aus dem Ishasha Sektor brechen wir am Vormittag auf unsere nur 85 km lange Etappe auf. Insgesamt werden wir 4,5 Stunden unterwegs sein und uns über schmale Schotterpisten und Serpentinen von 900 Meter auf 2.300 Meter Höhe hochschrauben. Unsere gesamte Selbstfahrerreise habe ich auch als Uganda-VLOG für Euch festgehalten.
Die Landschaft und der Ausblick sind einfach nur atemberaubend schön. Endlich sind wir nahezu allein auf den abgelegenen Wegen unterwegs und geniessen das Panorama aus Tee- und Kaffeeplantagen sowie Bananenhainen.
Je höher wir mit unserem klapprigen Land Cruiser steigen, umso einsamer wird die Gegend und umso steiler der Anstieg. Der Weg ist teilweise schlammig vom Regen der letzten Wochen und auch das ein oder andere Fahrzeug ist bereits steckengeblieben und benötigt Hilfe. Ein funktionsfähiger Geländewagen in dieser Gegend erleichtert die Anfahrt ungemein und ist sehr beruhigend für die Seele.
Ruhija und die Bakiga Lodge
Die Bakiga Lodge ist eine von drei Lodges in Ruhija, einem kleinen und sehr einfachen Bergdorf auf 3.000 Metern Höhe. Die winzigen Hütten sind oftmals als Mehrfachhütten aus Holzstämmen nebeneinander über den Berghang entlang der einzigen Straße durch das Dorf gebaut.
Zuerst bin ich überrascht und etwas beschämt aufgrund der Einfachheit der Hütten und der Armut der Menschen. Ich habe unterschätzt, dass wir auf 2.300 Metern Höhe sind und hier der Natur alles unter härtesten Bedingungen an den Hängen abgetrotzt werden muss. Alles weitere muss auf 2.300 Meter Höhe gebracht werden, und auch das Wasser muss hier während der Regenmonate aufgefangen werden, damit es genug Trinkwasser und zum Bewässern der Felder in der dreimonatigen Trockenzeit gibt.
Dementsprechend einfach ist auch die Bakiga Lodge ausgestattet, bestehend aus einem offenen Haupthaus zum Essen und Entspannen sowie diversen Holzchalets mit Dusche und Toilette.
Die Zimmer sind einfach und zweckmäßig eingerichtet. Strom zum Aufladen der Geräte gibt es von ca. 18 Uhr abends bis zum kommenden Morgen (WLAN identisch). Im Haupthaus können Geräte ganztägig aufgeladen werden.
Die Hütten sind überwiegend wasserdicht, es gibt nach einiger Zeit warmes Wasser zum Duschen und natürlich keine Heizung, dafür aber viele warme Decken gegen die Kälte und Feuchte. Ja, es wird wirklich kalt hier, dickes Fleece und leichte Daunenjacke sind durchaus angebracht. Die Luftfeuchtigkeit beträgt gefühlt 100%, alles was nicht in der Tasche verstaut ist oder zu 100% aus Polyester ist, ist klamm und feucht.
Es wird definitiv regnen in Bwindi, dies haben die Einheimischen mehrfach auf unserer bisherigen Reise zu mir gesagt und sie sollen recht behalten. Wenn es in Bwindi regnet, dann sintflutartig und durchaus für mehrere Stunden. Meistens regnet es aber erst ab Mittag mit Pausen mehrfach über den Tag verteilt, ein unschlagbarer Vorteil für das Gorillatrekking.
Das Essen ist reichhaltig und absolut in Ordnung. Zum Gorillatrekking gibt es große Lunchpakete (absolut empfehlenswert Rolled Eggs - RollEggs) und wahrscheinlich die freundlichsten Menschen in Uganda.
Sind die Menschen aus Uganda die bisher freundlichsten Menschen, denen ich auf 11 Reisen in 8 Länder des südlichen Afrikas begegnen durfte, so sind die Menschen hier in Ruhija noch etwas freundlicher und hilfsbereiter - einfach unglaublich.
Der Blick aus den Chalets über die Berge und den Regenwald ist einfach traumhaft schön. Hier ist man ganz weit entfernt von allen uns bekannten Dingen auf dieser Welt und ganz nah bei sich.
Gorillatrekking
Am kommenden Morgen geht es endlich zum Gorillatrekking. Das Gorillacenter und der Startpunkt sind nicht weit entfernt von den Lodges. Mit dem Auto ist die Strecke bergab in guten fünf Minuten zu bewältigen. Wer sich schon mal etwas aufwärmen möchte, der kann die Strecke auch zu Fuß in ca. 30 Minuten schaffen. Aber bitte nicht vergessen, nach dem Gorillatrekking müsst Ihr den Berg hinauflaufen.
Das morgendliche Briefing beginnt gegen 08:30, vorher führen wechselnde einheimische Gruppen Tänze und Gesang auf. Die Anmeldung erfolgt nur mit für diesen Ort und Tag gültigen Gorillapermit und Reisepass. Ganz wichtig, ohne diese beiden Dokumente könnt Ihr nicht am Trekking teilnehmen!
Besucht werden drei unterschiedliche habituierte Gorillagruppen, wir werden an zwei Tagen die Mukiza und die Kyaguriro, die größte Gorillagruppe in Ruhija, besuchen.
Doch bevor es losgeht bitten wir zwei der Einheimischen, uns als Porter für ein Entgelt von jeweils USD 20 zu unterstützen, unsere Rucksäcke zu tragen und uns an steilen Hängen an die Hand zu nehmen und durch den Regenwald zu führen.
Für Euch ist ein Porter eine nicht zu unterschätzende Hilfe und USD 20 machen keinen Unterschied bei einem Preis von USD 700 pro Gorillapermit. Darüber hinaus unterstützt Ihr direkt Menschen aus der Community, die keinen festen Job haben. So können Sie unregelmäßig trotzdem Geld verdienen und Ihre Familien ernähren.
Nach dem Briefing wird es dann ernst. Mit unserem Ranger Benson, der sich selbst als einen jungen Silverback bezeichnet, geht es direkt in den Regenwald. Jeden Morgen brechen max. 16 Touristen zu zwei Gorillagruppen zu jeweils 8 Personen auf.
Wie weit die Gorillas entfernt sind ist vorab schwierig abzuschätzen. Grundsätzlich gibt es eine kurze und eine lange Tour pro Tag. Kurz und lang ist hier jedoch als relativ zu betrachten. Wir haben eine Gruppe bereits nach einer Stunde erreicht und eine andere erst nach 3 Stunden. Gruppen werden durchaus auch erst nach 5 Stunden erreicht. Darüber hinaus heisst kürzere Trekkingdauer nicht unbedingt bessere Sichtung der Gorillas. Es ist ganz einfach Glück und man sollte zufrieden sein mit dem, was einem der Regenwald offenbart.
Wir und Benson sind jedenfalls guter Dinge, es regnet nicht, wir sind auf einfachen Hikingwegen bergauf und bergab unterwegs und es gibt auch keine Anzeichen von Waldelefanten, für die die Ranger eine AK-47 mit sich führen. Natürlich nur für den Notfall, um in die Luft zu schiessen und die Tiere zu verjagen.
Nach guten 2,5 Stunden geht es dann links ab vom Trail einen Hang hinunter und direkt in den Regenwald. Ich ziehe meine Handschuhe an und beginne bereits nach den ersten Metern zu schwitzen. Das Gelände ist vollkommen unübersichtlich, ich sehe nur grün, nichts als grün, wo immer ich auch hintrete oder hingreife.
Mein Porter nimmt mich dankenswerterweise an die Hand und ich rutsche mehr oder minder den glitschigen Hang hinunter und versuche mich gelegentlich an Ästen festzuhalten. Irgendwann ist es dann geschafft, die Gorillas sind nah, dies verrät zumindest die Anwesenheit der Trekker. Die Masken werden aufgesetzt, ein letzter Schluck Wasser getrunken und die Kameras über die Schultern gehängt.
Da ist sie die Kyaguriro Gorillagruppe, die mit 18 Gorillas aktuell größte Gruppe in Ruhija. Ich kann es kaum fassen, die Gorillas liegen ganz entspannt im satten Grün des Regenwaldes gute 5 Meter von mir entfernt. Eine andere Erfahrung als die des vorangegangenen Tages. Die Gorillas waren in Bewegung, relativ weit entfernt und haben sich auch nicht sonderlich für uns interessiert.
Doch heute bietet sich uns ein anderes Bild. Benson und die Trekker beseitigen vorsichtig Grünzeug mit ihren Machenten, um den Blick auf die Gorillas für uns zu verbessern.
Mehrere Teenager kommen neugierig zum Vorschein, eine Mutter hat ein kleines Baby auf dem Arm und der Silverback liegt entspannt auf dem Bauch. Welches entspanntes Familienidyll sich uns hier bietet.
Leider sind nicht alle Personen unserer Gruppe so entspannt. Handyselfies sind angesagt, ebenso das Fotografieren mit den aberwitzigsten Kameras und unmöglichen Perspektiven - wenn ich mich mit meinem 300 mm Objektiv nähere gibt es Stress.
Zum Glück fasst sich Benson ein Herz und legt einen kleinen Baum mit seiner Machete um (wächst hier alles in Hülle und Fülle nach!), um mir einen Platz auf sicherem Grund anzubieten. Ich bin Benson so unendlich dankbar und bereits nach ein paar Minuten richtet sich der Silverback für wenige Sekunden auf und schaut mich direkt an. Was für ein unglaublicher Moment, ein Moment den ich mir so gewünscht, von dem ich fantasiert habe, und nicht gewagt habe daran zu glauben.
Dieser Blick geht direkt durch mich durch, diese Intensität, aber zugleich diese Freundlichkeit und Gutmütigkeit, ganz im Gegensatz zu den Schimpansen im Kibale Forest.
Nach einer Stunde ist die atemberaubende Begegnung bereits vorbei, eine Begegnung die ich niemals vergessen werde und die mich so berührt hat, wie es ansonsten nur Elefanten können.
Beseelt machen wir uns auf den anstrengenden Rückmarsch. Kurze Zeit später setzt der Regen ein, was für ein Glück für uns. Kurze Zeit später sind wir bereits klatschnass und der Donner rollt nicht weit entfernt von uns. Benson bittet uns unsere Mobiltelefone auszuschalten, wir sind auf 2.400 Metern Höhe und damit ein geeignetes Ziel für einen Blitzschlag.
Erschöpft und durchnässt, aber überglücklich erreichen wir das Base Camp und erhalten feierlich unsere Urkunden von Benson. Ich freue mich auf eine heisse Dusche und einen schwarzen Ugandatee auf unserer Veranda, auf das Bergpanorama schauend lasse ich den Tag revue passieren. Ein Tag und eine Begegnung, die mir auf ewig im Gedächtnis bleiben wird - der Wahnsinn!
Für all diejenigen die nicht genug bekommen können vom Gorillatrekking, hier ist mein Uganda VLOG aus Bwindi mit Eindrücken aus erster Hand und direkt vor Ort aus der Bakiga Lodge in Ruhija.
Fazit
Gorillatrekking ist eine "once in a lifetime experience" zu einem wahnsinnig hohen Preis. Gorillatrekking ist etwas für Enthusiasten, die unbedingt Gorillas sehen möchten, die bereit sind, den Preis zu zahlen und sich im Regenwald die Begegnung mit den Gorillas zu erlaufen.
Für mich ist mit dem Besuch der Gorillas ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen. Bereits seit zehn Jahren reisen wir durch das südliche Afrika, aber Regenwald und Gorillas blieben bis dato ein Sehnsuchtsort für mich.
Jeden, der diesen Wunsch hegt kann ich nur ermutigen sich auf die Reise zu begeben. Ein Gorillatrekking ist ein unvergessliches Erlebnis. Zum Fotografieren empfehle ich definitiv mehr als ein Trekking, zu ungewiss ist die Sichtungsqualität und vor allem der allgegenwärtige Regen.
Gereist sind wir mir Pierre Pienaar von Finest Travel, mit Pierre sind wir auch bereits auf Safari mit Kids im Kruger Nationalpark gegangen.
In Uganda haben wir Allan, den Lodgemanager unserer Lodge in Ruhija kennengelernt, der mittlerweile ein eigenes Reisebüro Kyonyo Tour and Travel für Reisen in Uganda hat. Allan hat jahrelange Erfahrung im Tourismusbereich und der netteste, kompetenteste und verantwortungsbewusste Mensch, die wir in Uganda kennen. Eine ganz besonders gute Kombination, denn Allan ist immer vor Ort in Uganda, kennst sich deshalb besonders gut aus, nimmt eine geringere Gebühr und ist immer da, wenn Ihr Hilfe benötigt - ganz egal welcher Art auch immer. Ich würde meine nächste Reise definitiv mit Allan über Kyonyo Tour and Travel buchen.
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Margaret (Samstag, 30 März 2024 13:46)
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