Wer Namibia bereist, der kennt Solitaire und und erinnert sich gern an diesen Ort. Solitaire liegt an der Kreuzung der Hauptstraßen C14 (Walvis Bay–Bethanien) und C24 (Rehoboth–Sossusvlei), beides touristisch bedeutende Strecken durch den Namib-Naukluft-Park.
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Jeder der den Namib Naukluft Park von Nord nach Süd oder von Ost nach West in Richtung Windhoek kreuzt und vice versa natürlich, der wird früher oder später in Solitaire landen. Für die meisten ist Solitaire Zwischenstation auf dem Weg in die Sossusvlei oder nach Swakopmund.
Das Markenzeichen, mit dem Solitaire jeden seiner Besucher begrüßt, ist der Friedhof der amerikanischer Oldtimer. Dank des trockenen Wüstenklimas trotzen die Karosserien hier der Natur seit Jahrzehnten.
Das Willkommensschild Solitaires gibt Aufschluß über die aktuelle Einwohner-zahl, bei meinem letzten Besuch im Jahr 2015 zählte die Gemeinde Solitaire überschaubare 92 Einwohner, im Jahr 2013 waren es noch weniger...
Jeder der hier vorbeikommt stoppt aus einem Grund, um seinen Geländewagen mit Diesel zu betanken. Nicht nur das Namibia mit gerade mal
2 Millionen Einwohnern sehr dünn besiedelt ist. Der Westen, mit der Namib Wüste und dem Namib Naukluft Park, ist noch dünner besiedelt und jede Möglichkeit zu tanken sollte genutzt werden, man möchte nicht riskieren mit einem leeren Tank irgendwo im Nirgendwo auf einem sandigen Pad liegen zu bleiben.
Deshalb ist Solitaire viel mehr als nur ein Tankstopp, hier treffen sich zwischen 12 und 13 Uhr mittags alle Reisenden, viele Gesichter kommen einem bekannt vor, hat man doch den ein oder anderen Abend gemeinsam bereits in einer Lodge oder auf einem Campingplatz miteinander verbracht.
Mit dem ein oder anderen kommt man erneut ins Gespräch und tauscht sich über die gemeinsamen Reiseerfahrungen der vergangenen Tage aus, während man auf das Wechselgeld vom Tanken wartet.
Natürlich ist der Bezahlvorgang auch hier, wie im Rest von Namibia ein scheinbar heiliger Vorgang und nimmt besonders viel Zeit in Anspruch, so viel Zeit, dass selbst der Tankwart noch Zeit hat seine SMS zu checken...
Danach geht es in den Shop, neben Diesel ist Wasser mindestens genauso essentiell und die Vorräte müssen dringend aufgestockt werden. Darüber hinaus gibt es auch eine ATM Maschine für dringend benötigtes Bargeld.
Für einen Europäer nichts von Relevanz, doch in Namibia ein Schlaraffenland und jedesmal freue ich mich auf den Besuch in Solitaire. Hier kann ich alle essentiellen Grundbedürfnisse, Diesel, Wasser und Bargeld, decken, die in der Wüste einen exponierten Stellenwert haben.
Beim Verlassen des Shops gilt es noch einen Blick auf die Regentafel zu werfen, hier wird akribisch Buch geführt über den aktuellen Niederschlag und den Niederschlag vergangener Jahre. Ich stelle fest, 2015 ist bisher noch trockenerer als die vergangenen Jahre.
Schon Michael Martin stand vor dieser Tafel und erklärte den Zuschauern die Niederschläge in der Namib Wüste.
Nachdem alles erledigt ist geht es, gemeinsam mit den Bekanntschaften, zum eigentlichen Highlight, in die Bäckerei von Moses McGregor.
Moses wurde in Sambia von einer deutschen Mutter aus Pforzheim und einem schottischen Vater großgezogen, bevor es ihn nach Namibia verschlug. Moses ist ein Teil Solitaires und leider viel zu früh gestorben, doch Solitaire hat er nicht verlassen.
Die bekannteste Kreation aus Moses Bakery ist wohl der Apfelkuchen mit Streuseln vom Blech, den es heute noch nach altem Rezept gibt, aus meiner Sicht ein absolutes Muß bei einem Besuch in Solitaire.
Ich freue mich immer auf Solitaire, wenn ich Westen von Namibia unterwegs bin, und irgendwie weiss ich jedes Mal, es ist kein Abschied, denn ich werde wiederkommen - bis zum nächsten mal dann in Solitaire...
Ihr seit auf der Suche nach einem Fine Art Wildlife oder Faces Foto für Eure eigenen vier Wände, dann werdet Ihr bestimmt in meinem Shop fündig.
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wrBEIRqX (Montag, 19 September 2022 19:08)
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