Meine 3.000 km Reise begann im November 2015 in Windhoek Namibia und sollte mich auf meinem Weg durch die Namib Wüste bis ans Kap, nach Kapstadt Südafrika führen.
So wie die Reise mit einem intensiven Besuch des Township Katutura in Windhoek begann, so sollte die Reise in Kapstadt mit dem Besuch des Township Langa vorerst enden.
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Auf den Besuch von Langa habe ich mich besonders gefreut, denn hier gibt es die Möglichkeit an einer geführten Tour auf eigenen Beinen teilzunehmen.
Keine Frage eine Fußtour ist mit der Erfahrung, in einem klimatisierten Fahrzeug durch ein Township gefahren zu werden, nicht zu vergleichen.
Noch in Hamburg plante ich durch die Straßen Langas zu gehen und Streetfotografie zu betreiben. Aus diesem Grund habe ich insbesondere nach einem kleinen Anbieter gesucht, der uns zu zweit durch das Township führen kann.
Vielleicht hatte ich unterbewusst auch bereits eine Vorahnung, mit welchen Gefühlen ich zu kämpfen haben werde und es vorzog dies mit mir allein auszumachen.
Am Morgen der Tour starten wir gut gelaunt und mit leichtem Gepäck, lediglich die OMD baumelt um meinen Hals. Abgeholt werden wir von unserem Fahrer, der auch ein Einwohner Langas ist und uns die Entstehungsgeschichte seines Townships erklärt.
Langa liegt rund 15 Kilometer südöstlich des Kapstädter Stadtzentrums. Im Jahr 2011 lebten hier auf 2,87 km² ca. 52.401 Menschen.
Der Stadtteil wurde ab 1927 als Folge des 1923 beschlossenen Native Urban Areas Act ausschließlich als Wohngebiet für Schwarze erbaut. Bereits um die Jahrhundertwende waren Schwarze aus dem Stadtzentrum vertrieben worden und teilweise im Stadtteil Ndabeni angesiedelt worden. Langa war das erste Township in Kapstadt und der gesamten Kapprovinz, das zielgerichtet als Wohnstätte für Schwarze geplant wurde.
Von den Planungsbehörden wurde insbesondere darauf geachtet, dass das Gebiet leicht unter Kontrolle gehalten werden konnte. Langa ist das isiXhosa-Wort für „Sonne“. Nach anderen Angaben wurde Langa wurde nach dem Chief Langalibalele benannt, der 1873 auf der Insel Robben Island inhaftiert war und dessen Haft in Hausarrest auf einer Farm nahe dem heutigen Langa umgewandelt wurde.
Nach unserer Ankunft im Township werden wir durch das Gemeindezentrum, die Heimat unterschiedlicher NGO Projekte des Kunsthandwerks, die den Einwohnern Langas die Möglichkeit bieten Fertigkeiten zu erlernen mit denen sie in der Lage sind ein Einkommen im Tourismus zu generieren. Im Anschluss treffen wir Maria unseren Guide für die nächsten zwei Stunden.
Maria ist Anfang dreißig, hat vier Kinder und bestreitet ihren Lebensunterhalt als Guide im Township. Jobs für die Einwohner des Townships sind sowohl innerhalb als auch außerhalb des Townships rar gesät und folglich das größte Problem mit dem die Einwohner zu kämpfen haben.
Es muss unglaublich frustrierend sein seinen Alltag ohne Aufgabe und festes Einkommen zu bestreiten. Natürlich ist Kriminalität ein Problem und das Township schreckt innerhalb seiner Grenzen auch nicht vor hartherziger Selbstjustiz zurück.
Ein paar Wochen vor unserem Besuch haben ein paar Jugendliche andere Einwohner des Townships beklaut. Als diese auf frischer Tat ertappt worden sind, haben die Einwohner sie durch die Straßen getrieben und erschlagen. Ein grausamer und unmenschlicher Akt der sicherstellen soll, dass Kriminalität innerhalb des Townships unterbunden wird.
Mit Drogendealern wird in letzter Konsequenz ähnlich hart verfahren. Maria berichtet uns, es ist Brauch ein paar zusammengebundene alte Schuhe über eine Stromleitung zu werfen, um zu signalisieren, dass ein Drogendealer in unmittelbarer Nähe wohnhaft ist. Mögliche Bestrafungsformen, wenn die Person mit dem dealen innerhalb des Townships nicht aufhört, brauche ich wohl nicht weiter zu erörtern.
Maria berichtet weiter - Langa ist ein historisch gewachsener Stadtteil vor den Toren Kapstadts und bis auf Wasser und Strom weitestgehend autark von Kapstadt. Natürlich gibt es keine eigene Polizeistation...
Wie auch andere Townships hat Langa mit erheblichem Zuzug von Einwohnern aus den ländlichen Regionen Südafrikas zu kämpfen, besonders immanent ist das Problem, da Langa flächenmäßig das kleinste Township Kapstadts ist. Bis heute verkraftet Langa diese Herausforderung verhältnismäßig gut, nicht zuletzt aufgrund der jahrezehnte lang gewachsenen sozialen Strukturen.
Langa beherbergt ein verhältnismäßig breites Spektrum an sozialen Strukturen, von den ganz armen in Holzverschlägen und Blechhütten über in sogenannten gemauerten Hostels bis zu in frei stehenden kleinen Häusern lebenden Einwohnern.
Das Viertel der frei stehenden Häuser wird liebevoll „little Beverly Hills“ genannt. Bewusst sage ich liebevoll, da die Einwohner von Langa ihren Nachbarn nichts neiden, das sind jedenfalls Marias Ausführungen. Ich abstrahiere für den Moment vom Zwischenfall des Diebstahls mit „Todschlag“ als Folge.
Fakt ist aber auch, dass viele ehemalige Einwohner Langa`s, die den Sprung in andere Stadtteile Kapstadts geschafft haben, oftmals ihre Wochenenden in Langa verbringen, denn hier lieben ihre Freunde und hier haben sie sozialen Rückhalt.
Bereits auf den ersten Metern in das Township wird mir bewusst, auf den eigenen Füßen beschreitend eine Erfahrung zu machen, ist nicht dasselbe Spiel wie auf vier Rädern zu fahren.
Ich fühle mich wohl und auch sicher in Marias Gegenwart, bin entspannt und neugierig und doch befällt mich bereits in der ersten Seitengasse ein Gefühl des Entsetzens, welches fließend übergeht in absolute Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit, um vorerst in peinlicher Scham zu verharren.
Ich bin als Mensch in Abstinenz jeglicher Rassen- und Hautfarbenvorurteile aufgewachsen und erzogen worden, begegne jedem Menschen auf Augenhöhe, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder Religion. Vielleicht überkam mich gerade deswegen das Gefühl der Scham und das unweigerliche Bedürfnis im Boden zu versinken.
Zum Glück waren wir bis jetzt die einzigen hellhäutigen Besucher im Township und vielen aufgrund unserer Kleidung auch nicht auf und dennoch kam ich mir so schäbig vor. Die „reichen“ und „weißen“ Europäer machen Urlaub in Kapstadt und besuchen natürlich auch ein Township, weil das zum guten Ton gehört oder gerade en vogue ist.
Jeder der mich kennt weiß, dass ich das nicht verkörpere und diese momentane Selbsteinschätzung nicht der Realität entspricht, nicht zuletzt auch, da wir gerade von einer 3.000 km Tour durch die Namib Wüste kommen und auf unserem Weg wesentlich größere Not und Armut erlebt haben als hier im Township.
Dennoch entlässt mich dieses lähmende Gefühl erst langsam aus seinem Würgegriff, nicht zuletzt dank der Einwohner Langa`s. Sie begegnen mir überaus freundlich und in keiner Weise beschämt, vielmehr Stolz und voller Freude lächelnd allen voran neugierige Kinder.
Meine Kamera baumelt bis zu diesem Zeitpunkt teilnahmslos an meiner Schulter und ich werde mir ihrer erst wieder bewusst als mich der erste Einwohner fragt, ob ich nicht ein Foto machen möchte.
Wie dankbar bin ich für diese Einladung. In keinem Fall wollte ich die Würde der Einwohner verletzen und sie peinlich berühren, indem ich ihnen meine Kamera ungewollt vor die Nase halte.
Bewusst habe ich „nur“ die OMD-EM10 mit dem 17mm Objektiv eingepackt. Ich bin so gerührt von der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen und wünsche mir das Leben in Langa für einen Moment dokumentieren zu dürfen.
Immer wieder falle ich zurück, überwältigt von der Umgebung und den Eindrücken. Doch dieses Mal im positiven Sinn. Die Menschen in Langa stecken keineswegs den Kopf in den Sand, wie ich es wahrscheinlich in ihrer Situation machen würde. Nein, sie lächeln mich an und versuchen das bestmögliche aus ihrer Situation zu machen.
Nach einiger Zeit blickt sich Maria immer wieder besorgt nach mir um und holt mich zurück. Zuerst kann ich Marias Bedenken nicht nachvollziehen, Langa ist doch sicher und alle sind so freundlich!
Eine Straße weiter fällt mir ein blitzendes weißes BMW Coupe auf und mir wird klar, dass auch hier anscheinend einige von der Armut anderer profitieren, ob legal oder illegal möchte ich nicht beurteilen – schließlich beschäftigt mich das Thema Vorurteile stetig seitdem ich Fuß in Langa gesetzt habe.
Vielleicht ist es auch nur einer der Eigentümer des Grund und Bodens, den er günstig erworben hat und nun zu guten Preisen vermietet, wie es in vielen Townships der Fall ist.
In Langa gibt es auch einen Arzt und ein Krankenhaus, so verheißt es zumindest das Schild und die Einwohner sind sicher sehr zufrieden über die Möglichkeit medizinischer Versorgung im Township.
Allerdings hinterfrage ich, ob diese Versorgung jedem zugänglich und bezahlbar ist. Maria frage ich nicht, ich möchte sie nicht vor den Kopf stoßen.
Für unsere Verhältnisse ist dieses Krankenhaus unvorstellbar, wie die äußere Umgebung bereits vermuten lässt. Ganz sicher wird hier vielen Menschen geholfen, die ansonsten gar keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hätten – mal wieder schäme ich mich.
Nachdem wir weitere in das Innere Langa`s vorgestoßen sind, kommen wir zu den sogenannten Hostels - einfachen zweistöckigen Backsteinbauten in denen 16 Personen auf vier Zimmern und einem Gemeinschaftsraum verteilt wohnen. 4 Personen wohnen und schlafen in einem Zimmer von max. 20 Quadratmetern, dafür gibt es Strom Wasser, manchmal eine Waschmaschine und ich glaube sogar eine Toilette.
Der Innenhof ist verdreckt, überall Reste von Plastik, die in kleinen Fetzen mit dem Sand vom Wind getrieben einen fortwährenden Tanz aufführen.
Kaum zu glauben, denn die Menschen achten peinlichst auf ihr äußeres Erscheinungsbild, insbesondere wenn sie die Straßen außerhalb des Townships betreten. Bestätigt werde ich von dem Gefühl fortwährend von Wäsche auf Wäscheleinen begleitet zu werden.
Ein Blick aus dem Fenster einer der vier Zimmer einer Hostelwohnung ist wenig verheißungsvoll und irgendwie beschleicht mich das Gefühl in einer Zelle zu stehen.
Der Gemeinschaftsraum einer jeden Hostelwohnung ist der Lebensmittelpunkt. Nicht verwunderlich, denn jedes Zimmer mit vier Betten und Kühlschränken bereits voll ausgelastet.
Den Häusern ist ihr Alter und die intensive Bewohnung mit 16 Bewohnern auf max. 100 Quadratmetern anzumerken, alles scheint mehr oder weniger verwahrlost und Schimmel bahnt sich seinen Weg durch die Wände.
Bemerkenswert das ein Hostelplatz in Langa begehrt ist und nicht nur hier, sondern in vielen anderen Ländern der Welt ist dieser Lebensstandard als gut zu bezeichnen.
Unseren Verhältnissen nach zu urteilen, die wir mit einer Familie von 3 Personen gefühlt im Durchschnitt 100 Quadratmeter bewohnen, handelt es sich um katastrophale Lebensverhältnisse. So unterschiedlich ist Lebensstandard auf der Welt zu definieren, auch immer noch in Südafrika.
Auch die Vorderseite der Hostels wird vom vorherrschenden Wäschebild geprägt und der Erkenntnis, Autos sind auch im Township von Langa nicht bei allen ein unerreichbares Luxusgut.
Auffallend ist, dass viele der durchaus älteren Modelle den Fabrikaten der VW und Opel zuzuordnen sind.
Von den Hostels geht es weiter über die Straßen Langas in ärmere Bereiche, überwiegend von Bretter- und Wellblechhütten geprägt.
Häufig treffe ich auf kleine Kinder, die allein und scheinbar sich selbst überlassen sind. Anscheinend ist ein Kindergartenplatz im Township ein Luxusgut welches nicht jede Familie im Stande ist zu bezahlen.
Aus meiner Erfahrung der Vergangenheit im südlichen Afrika, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Kinder Fotoapparate kennen und ihnen bewusst ist, dass man damit Fotos von Ihnen machen kann.
Zwar hat jeder mindestens ein Handy und dennoch setzen sich Smartphones erst langsam durch. Wie es der Zufall will, sind auch die Kinder im Kindergarten, nachdem ich ihnen ein Foto von sich selbst gezeigt habe, ganz fasziniert von meinem Fotoapparat und wollen immer wieder fotografiert werden.
Werden kleine Kinder das erste Mal in ihrem Leben fotografiert, dann verstehen sie noch nicht, dass erst der Auslöser betätigt werden muss und ein gewisser Abstand sowie ein wenig Zeit notwendig sind bevor ein Bild entstehen kann.
So kommen die kleinen Kinder immer wieder in Gruppen auf mich zugekrabbelt oder gelaufen, um sich ein Foto von sich selbst anzuschauen, dabei habe ich noch keine Gelegenheit gehabt den Auslöser zu drücken und wenn wäre wohl nur ein halber Kopf drauf, da die Kinder immer wieder versuchen ihren Kopf quasi in die Kamera zu stecken.
Immer wieder werde ich mir der neugierigen und musternden Blicke der Kinder bewusst. Nachdem mein Bonbonvorrat erschöpft ist bleibt mir noch mein Lächeln und freundliches Winken.
Wieder beschleicht mich das Gefühl der Scham beim Blick auf ihre Füße und nicht vorhandene Schuhe oder wenn überhaupt Flip Flops. Das Gefühl den Menschen hier und jetzt nicht wirklich helfen zu können ist nur schwer zu akzeptieren für mich...
Den Kindern dient alles als Spielzeug, so auch alte Autoreifen die über die Straße gerollt werden. In Spitzkoppe in Namibia habe ich einem kleinen Mädchen einen Teddybär geschenkt und werde ihr strahlendes Lächeln gewiss nie vergessen.
Ältere Kinder gehen zur Schule, es herrscht Schul- und Uniformpflicht in Südafrika. Überall im Township treffen wir auf kleine Läden die allerlei Waren verkaufen, die Versorgung ist sichergestellt.
Alle Teenager auf der Welt sind gleich, wer kann putzt sich heraus für das Flanieren auf den Straßen des Townships – vielleicht gibt es ja ein paar Jungs zum Beindrucken.
Eine Wasserversorgung gibt es, wenn überhaupt nur in den gemauerten Häusern, alle anderen müssen den Wasserbedarf über die öffentlichen Wasserstellen decken und die Behältnisse in Ihre Behausungen schleppen.
Ein glücklicher Zufall, dass der Mann direkt vor dem Hintergrund eines Mannes sitzt und beide noch die Farbe Weiß tragen. Lange Zeit ziere ich mich einfach ungefragt auf den Auslöser zu drücken, trete näher und lasse mich von ihm durch seinen Touristenladen führen, in dem er typisch südafrikanische Handwerkskunst an Touristen verkauft.
Wie jeder geschäftstüchtige Kaufmann erklärt er alle Bilder selbst zu malen, seine Frau fertige hingegen den Schmuck in Form von Armbändern. Natürlich entspricht das nicht ganz der Wahrheit, dennoch werden die Waren wahrscheinlich im Township hergestellt und helfen den Einwohnern ein gewisses Einkommen zu generieren.
Natürlich kaufen wir etwas und ich fasse mir ein Herz und Frage, ob ich ein Foto von ihm machen darf. Meine Frage wird mit einem Lächeln bejaht.
Wenige Minuten später taucht eine große Tourgruppe vor meinen Augen auf. Aus der Entfernung feuern sie ungefragt ein partielles Blitzlichtgewitter in meiner Richtung. Eigentliches Objekt ihrer Begierde ist der hinter mir sitzende Mann.
Seinen Shop besucht niemand und es spricht auch niemand mit ihm, alles wird aus sicherer Entfernung betrachtet.
Da ist es wieder das Gefühl der Scham, doch zum ersten Mal schäme ich mich heute nicht meiner selbst und damit schließe ich mit dem Gefühl der Scham ab.
Mittlerweile sind wir am Ende unserer Tour angekommen und ich bin wehmütig, wie gern würde ich den ganzen Tag in Langa verbringen.
Auf unseren Fahrer wartend erklärt Maria, dass wir im ärmsten Teil von Langa angekommen sind dem für Zuwanderer reservierten Teil.
Notdürftig versuchen die Neuankömmlinge hier direkt neben der Flughafenautobahn und Batterien von Dixie Toiletten Hütten aus Holz und Blech zu errichten, die ihr zu Hause sind, bis sie vielleicht eine der Hütten weiter im Inneren des Townships beziehen können.
Immerhin gibt es einen Wasser- und Waschplatz an dem die Frauen gerade ihre Wäsche waschen. Ihre Kinder laufen umher und spielen mit dem was sie finden. Ich verharre hockend auf dem Sandplatz, unbeachtet von den umherlaufenden Kindern und drücke aus einer Vorahnung auf den Auslöser. Dabei entsteht das Foto der drei kleinen Jungs, mein Lieblingsbild aus Langa.
Dann erscheint auch schon unser Fahrer und ich verlasse Lange mit einem positiven Gefühl, einem Gefühl der Hoffnung. Ich frage mich häufig, wie es wohl den drei kleinen Jungs geht – ich hoffe gut...
Falls Euch euer Weg auch mal nach Kapstadt führt und ihr eine andere Seite von Kapstadt erleben möchtet, Langa ist definitiv eine Erfahrung wert. Individuell buchen könnt ihr Eure Tour direkt bei Faizal.
Es handelt sich um einen kleinen Veranstalter, der sich sehr für das Township einsetzt und sicherstellt, dass möglichst viele Einwohner von Eurem Besuch profitieren, vom Fahrer über die Guides bis zu den Autowäschern und vor allem, dass nicht immer dieselben Personen engagiert werden.
Unser Fahrer spricht sehr positiv von Faizal, er scheint dem Township viel zu geben und ich hoffe sehr, dass alles gut wird...
Bezüglich einer stimmigen Entwicklung der Fotos habe ich mir viele Gedanken gemacht, einiges ausprobiert und noch mehr verworfen....
Der Grundgedanke war relativ schnell klar, es handelt sich um eine Fotoreportage und dem folgt der Wunsch nach einer einheitlichen und klaren Entwicklung, sodass die Fotos über die Bearbeitung ohne Worte in einem direkten Zusammenhang stehen.
Fotografiert habe ich mit meiner OMD EM10 und 17mm Brennweite (Micro Four Third), sodass von Anfang an ein einheitlicher Bildwinkel (Vollformat ca. 35mm) vorgegeben war, eine Perspektive die dem natürlichen Blickwinkel des Auges sehr nahe kommt und das Gefühl bestärkt, als würde man das Geschehen mit den eigenen Augen betrachten.
Eigentlich wollte ich mich auf nur ein Präsentationsformat festlegen, doch diesen Gedanken habe ich in der Nachbearbeitung schnell verworfen und mich auf das Originalformat 4:3, 16:9 und 1:1 beschränkt – ein Kompromiss.
Vor dem Besuch im Township habe ich eine Reisereportage in schwarz weiß geplant und als ersten Schritt in der Nachbearbeitung auch so umgesetzt. Das Ergebnis war ernüchternd, bis auf einzelne Bilder kam das Gefühl, welches ich im Township erlebt habe, vollständig abhanden.
Also fing ich an mit meinen VSCO Filtern in Lightroom zu experimentieren, auf der Suche nach einem alten Farbfilm, der mir wieder mein persönliches Langa Gefühl schenkt. Fündig geworden bin ich mit dem Analogfilter VSCO PX-70 --.
Auch wenn die Farbbearbeitung dem ein oder anderen auf den ersten Blick ungewöhnlich und auch vielleicht etwas farbstichig erscheinen mag, so geben die Bilder jetzt mein persönliches Empfinden und meine Gefühle beim Besuch des Townships wieder, ihr seht Langa mit meinen Augen…
Hier geht es zum Township Mafalala in Maputo...
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Kristof (Sonntag, 19 April 2020 13:01)
Toller, sehr ausführlicher Beitrag. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen.
Auch die Fotos sind einfach klasse!
Viele Grüße, Kristof von https://worthseeing.de �
wrBEIRqX (Montag, 19 September 2022 19:13)
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