testbericht: wildlife objektive, meine safariauswahl

Es ist vollbracht, mein vollständiger Umstieg vom Nikon F-Mount auf das Z-Mount System.

Damit meine ich nicht nur den Umstieg auf einen Nikon Z8-Body, sondern vielmehr der Umstieg auf die für mich geeigneten Nikon Teleobjektive für die Safari- und Wildlifefotografie.

Jahrelang hat Nikon an den Teleobjektiven getüftelt und dann in einem relativ kurzen Zeitraum diverse Objektive auf den Markt gebracht. Vor meiner Safarisaison 2023 habe ich mir ein Herz gefasst, den Umstieg gewagt und abgeschlossen.



 

Entschieden habe ich mich letztendlich für zwei Objektive, das NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S und das Nikkor Z 70-200 mm f/2.8. Mit dem F-Mount System habe ich nur auf ein Objektiv gesetzt, das Sigma 120-300 mm f2,8 .

 

Gern hätte ich bei einem Z-Objektiv mit einer Offenbarende von f2.8 und einer Brennweite von etwas mehr als 300mm zugegriffen. Schnell hat mich dann jedoch die Realität eingeholt.

 

nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5
nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5

 

Teleobjektive mit einer Offenblende von f2.8 bietet Nikon an, jedoch in einer Preiskategorie oberhalb von TEUR 10 und damit mehr als ich auszugeben bereit bin.

Darüber hinaus ist eine Festbrennweite von 400 mm für mich nicht ausreichend, da ich so ohne Flexibilität unterhalb der 400 mm Brennweite verbleibe.

 

Weitere Argumente gegen die f2.8 Festbrennweiten stellen für mich die Größe und das Gewicht dar. Es ist sehr mühsam mit diesen Objektiven als Handgepäck zu reisen. Auf Safari auf dem Game Drive Vehicle sind Größe und Gewicht dann nicht mehr so entscheidend, allerdings bedingt dies immer Abstriche bei der Flexibilität und Geschwindigkeit im Handling in unvorhersehbaren Wildlifesituationen.

 

nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5
nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5

 

Genau diese Flexibilität und Geschwindigkeit wünsche ich mir, insbesondere auf Fußsafari werden diese Vorteile unschlagbar gegenüber einer f2.8 Festbrennweite, die unter diesen Bedingungen nicht einsetzbar ist.

 

Aus diesem Grund hat Nikon das Nikkor Z 180-600 mm f/5.6-6.3 entwickelt. Leider handelt es sich nicht um die qualitativ hochwertigere S Serie, die Staub, Sand und Wasser problemlos widersteht. Darüber hinaus ist eine Offenblende von f5.6 bei 180 mm und f6.3 bei 600 mm für meine Zwecke nicht lichtstark genug.

 

nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5
nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5

 

Deshalb habe ich mich mit dem NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S und dem Nikkor Z 70-200 mm f/2.8 für einen Kompromiss entschieden, insbesondere da ich auf einen Z8-Body und einen Z7-Zweitbody zurückgreifen kann und ein Objektivwechsel somit entfällt.

 

Der erste Handgriff offenbart das Gewicht des  Nikkor Z 70-200 mm f/2.8, welches mit 1.440 g minimal höher ist als das des AF-S Vorgängers, dafür aber durchaus kompakt. Mit 25 cm Länge und einem Gewicht von 1.245 g fällt das NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S wahrlich nicht ins Gewicht, ganz im Gegensatz zum Gewicht des Sigma 120-300mm f2.8 mit 2.950 g, welches ich früher stoisch ertragen habe.

 

Insgesamt wiegen die beiden neuen Z-Objektive zusammen weniger als mein vorheriges F-Mount Objektiv. Zusätzlich passen auch beide Objektive, nebst weiterem Equipment in meinen Compagnonrucksack, d.h. auch vom Volumen tausche ich zwei gegen eins.

 

nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5
nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5

 

Die Fotos sprechen eine klare Sprache, der Größenunterschied zwischen dem Nikkor Z 70-200 mm f/2.8  und dem NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S ist absolut vernachlässigbar. Beide Objektive liegen hervorragend in der Hand, sind nicht zu schwer und bieten mir die Flexibilität die ich mir wünsche.

 

Insbesondere die Offenblende von f2.8 versetzt mich beim  Nikkor Z 70-200 mm f/2.8 in die Lage auch in extremen low light Situationen fotografieren zu können, wie z.B. um den Sonnenaufgang- und Untergang, dann wenn das Licht mit Abstand am schönsten ist. In diesen Situationen kann ich auf mehr als 200mm Brennweite verzichten, hier stehen für mich mehr Landschaft und die Tiere als Ganzes in ihrer natürlichen Umgebung im Vordergrund, deshalb benötige ich weniger Brennweite.

 

Sobald die Sonne etwas höher am Himmel steht, ist eine Offenblende von f4.5 ausreichend offen, um kurze Belichtungszeiten zu ermöglichen und mit der Tiefenschärfe zu spielen für ein besonderes Bokeh. Dies ist mir wichtig für meine Art der Fine Art Photography, insbesondere wenn der Hintergrund nicht besonders schön ist.

 

nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5
nikkor z 70-200mm f2.8 vs nikkor z 400mm f4.5

 

Für mich stellt der anfangs, aus dem Nikkor Z 70-200 mm f/2.8  und dem NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S, angedachte "Kompromiss" die aktuell beste Equipmentlösung für meine Art der Wildlifefotografie dar.

 

Wahrscheinlich ist diese Kombination meiner Traumkombination näher als ich zuerst gedacht habe. Insbesondere mit dem NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S habe ich mich schwer getan, keine Flexibilität der Brennweite und nicht meine präferierte Offenblende.

Allerdings sind 90% meiner Aufnahmen bei 300 mm Brennweite entstanden und ich habe immer das Gefühl gehabt, 400 mm Brennweite wären optimal.

 

Würde ich eine 300 mm f2.8 Linse dem NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S vorziehen, ich denke ja, denn ich stehe einfach auf das Bokeh. Natürlich werde ich das  NIKKOR Z 400mm f/4.5 VR S lieben lernen, vielleicht wird es meine neue Lieblingslinse für das kommende Jahrzehnt.

 

Insgesamt denke ich mit diesen beiden Linsen für die kommenden Jahre eine gute Entscheidung getroffen zu haben und kein weiteres Teleobjektiv kaufen werde. Jetzt kann ich mich endlich wieder zu 100% auf die Fotografie konzentrieren.

 




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