Kubu Island oder Lekhubu, wie es in Botswana heisst, ist für mich einer der mystischen Orte auf der Welt. Lekhubu Island ist definitiv nicht von diesem Planten und nirgendwo kann man sich den Sternen so nahe fühlen (O.K. im Dead Vlei geht das noch). Bereits seit meiner ersten Botswanareise träume ich davon Kubu Island zu besuchen und dort zu übernachten.
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Auf meiner zweiten Reise in dieses atemberaubende Land soll zumindest der Traum vom Besuch Kubu Islands erfüllt werden, für eine Übernachtung werde ich noch mal wiederkommen dürfen. Es hat also auch etwas Gutes nicht alles auf einer Reise zu schaffen, es bleibt immer ein Grund für die Rückkehr.
Kubu Island ist eine geologische Erhebung im Südwesten der Sowa Pan, die zu den Makgadikgadi-Salzpfannen im Nordosten Botswanas gehört. Noch immer sind diverse Felsen von einem weißen Schleier überzogen (es handelt sich um den Guano von Vogelschwärmen), Zeitzeugen einer längst vergangenen Epoche, als die Makgadikgadi Salzpfannen noch den Grund eines sogenannten Super-Lake bildeten.
Der Name Kubu bedeutet in Setswana Flusspferd. Fragt mich nicht warum Kubu Island ein Flusspferd sein soll, mir erschliesst sich der Zusammenhang nicht, aber egal.
Wer nach Kubu Island möchte, der sollte über einen Zwischenstopp in Nata nachdenken, z.B. aus Maun, über die im Moment in einem sehr schlechten Zustand befindliche Teerstraße, oder aus dem Norden von den Victoria Falls kommend.
Die Nata Lodge oder auch Nata Pelican Lodge genannt, bietet eine einfache Unterkunft bei ordentlicher Verpflegung und in netter Gesellschaft für kleines Geld. Alternativ ist eine Übernachtung in Elephant Sands möglich - meine eindeutig präferierte Alternative aufgrund der Heerscharen von Dickhäutern, die das Camp regelmäßig besuchen.
Wer ein bisschen Zeit mitgebracht hat, der sollte am Anreisetag noch einen Abstecher in das in unmittelbarer Nähe befindliche Nata Bird Sanctuary machen. Mit etwas Glück lassen sich hier Pelikane auf der Salzpfanne oder Secretary Birds beim Jagen beobachten.
Von Nata aus schafft man es in einem Ganztagesausflug über die Salzpfanne bis nach Kubu Island und weiter in Richtung Süden bis zur nächsten Unterkunft in Lethlakane, der Tuuthebe Lodge. Für Kubu Island verbleiben dann ca. zwei Stunden, um nicht in die Dunkelheit zu geraten.
Da wir keine Campingausrüstung bei uns haben, ist dies genau unser Plan und so bleiben Nachtaufnahmen vom Sternenhimmel über Kubu Island noch etwas länger Fiktion.
Kubu Island ist der Traum eines jedes Astrofotografen und Langzeitbelichters, eine absolute Dark-Area in einer surrealen Umgebung aus atemberaubendem Nichts inmitten der Makgadikgadi Salzpfannen, vereinzelte Baobabbäume und unglaubliche Licht- und Farbenspiele bei Sonnenauf- und Untergang...
Theoretisch können die Campsites auf Kubu Island vorgebucht werden, in der Praxis gibt es jedoch noch Verbesserungsbedarf. Wer zuerst kommt mahlt zuerst, abkassiert wird direkt vor Ort. Eine Reservierung einer der insgesamt 14 Stellplätze empfiehlt sich aber in jedem Fall (Nr. 5 und 6 sind besonders schön). Kubu Island ist zwar immer noch ein Tipp und Lost Place in Botswana, insbesondere die Abgeschiedenheit schützt dieses Paradies vor zu vielen Besuchern.
Aber der Name Kubu wird langsam bekannt und macht die Runde. Immer mehr Menschen trauen sich eine 4x4 Fahrt mit oder ohne GPS zu. Weitere Infos und Karten gibt es im Reiseführer "Botswana", einem der Besten Reiseführer für Botswana.
Gab es früher ausschließlich Plumpsklos auf dem Campsite, so habe ich in 2017 bereits richtige Toiletten bewundern dürfen. Von Duschen fehlt weiterhin jede Spur. Zum Campen sollte alles mitgebracht werden, das gilt auch für Feuerholz. Dies sollte einen aber nicht abschrecken, denn schließlich übernachtet man an einem der magischen Orte Botswanas und der Welt!
Ein Besuch auf Kubu Island ist stark abhängig von der Jahreszeit. Nach den ersten Regenfällen, mit denen ab Mitte und spätestens Ende Oktober zu rechnen ist, füllt sich die Oberfläche der Pfanne langsam mit Wasser.
Bereits nach den ersten kräftigen Regenfällen kann es tückisch werden, der Boden der Makgadikgadi Pfanne wird dann zu weichem Schlamm, der nassem Beton gleicht. Das Fahrgefühl lässt sich vergleichen mit einer Mischung aus Glatteis und Schnee. Spätestens dann sollten die Pfannen auf keinen Fall mehr befahren werden, stecken bleiben ist vorprogrammiert und die nächste Hilfe ungewiss.
Ab Mitte/Ende Mai ist die Pfanne dann wieder befahrbar. Von Juni bis Oktober kommen alle Wüsten- und Offroadliebhaber voll auf ihre Kosten, unendlich viel Sand und Wind inbegriffen.
Wir kommen am Anfang der letzten Oktoberwoche in Nata an. Die letzten Tage hat es bereits mehrfach kräftig geregnet, erste Tropfen sind bereits in der Central Kalahari gefallen und ein richtiges Unwetter hat uns auf der Nxai Pan erwischt, solche Blitze habe ich im Leben noch nicht gesehen.
Ich bin mir unsicher, ob die Pfanne noch befahrbar ist? Wie immer frage ich bei Unsicherheit die Einheimischen nach der Lage vor Ort. In der Lodge in Nata erfahren wir von einem Guide, der noch heute auf der Pfanne gewesen ist, dass eine Überquerung der Pfanne noch möglich ist.
Am kommenden Morgen starten wir um 7 Uhr morgens den V8 Motor unseres Landcruisers und fahren ca. 13 km auf der Teerstraße Richtung Maun, bis zu einem leicht übersehbaren Zeichen auf der linken Straßenseite, auf dem Lekhubu zu lesen ist.
Von hier aus sind es ca. 113 km bis nach Kubu Island und dann noch mal weitere 77 km bis nach Letlhakane. Die erste Etappe wird ca. 4 Stunden dauern und für die zweite Etappe planen wir weitere 3 bis 4 Stunden ein.
Für die Strecke ist ein 4x4 mit ausreichender Bodenfreiheit Voraussetzung. Auch wenn die Fahrbahn in den meistens gut erkennbar ist, es gibt doch diverse Abzweigungen, die zwar immer wieder zusammenlaufen, einen aber doch verwirren.
Gutes Kartenmaterial ist schwer zu bekommen und auch Schilder suchen wir meistens vergeblich. Wer diese Strecke das erste Mal fährt, dem ist ein GPS wärmstens ans Herz gelegt.
Selbst wenn Ihr das GPS meistens nicht braucht, so beruhigt es doch ungemein zu wissen, das man auf dem richtigen Weg nach Süden auf der Sowa Pan ist. Wir benutzen immer die App von Tracks4Africa und sind damit bisher immer gut gefahren.
Die erste Etappe führt überwiegend auf guten Sandwegen (zumindest für Botswana) über eine weite Grasebene, bevor es auf auf dem Hochufer Dünenkamm weitergeht.
Erst kurz vor Kubu Island endet die Sandpiste in der offenen Sowa Pan und das letzte Stück bis zum Ziel legen wir über die offene Pfanne zurück. Ein einmaliges Gefühl von Freiheit und unendlicher Weite, sofort fühle ich mich an meine erste Botswanareise erinnert.
Damals sind wir auf Quads auf die offene Pfanne gefahren und haben dort unter freiem Himmel unter dem Kreuz des Südens übernachtet. Bis heute eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens.
Irgendwie kann ich es kaum glauben, wir haben es tatsächlich bis nach Kubu Island geschafft. Dieser Urlaub ist ein Urlaub der Weite und Einsamkeit - von der Central Kalahari zur Nxai Pan und den Baines Baobabs bis nach Kubu Ilsand und weiter bis in den Makgadikgadi Natinalpark. Ganz nach meinem Geschmack - ich mag Steine, die Wüste und den Busch und natürlich meinen Landcruiser, nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein Leben in Europa...
Nachdem wir Kubu Island auf vier Rädern halb umrundet haben, soll es nun auf Entdeckungstour gehen. Es ist Mittagszeit, die Sonne steht im Zenit, das Außenthermometer zeigt 39 Grad Celsius an und ich beginne spontan zu Schwitzen mit dem ersten Schritt auf der Pfanne.
Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und mein Hut bewahrt mich vor dem unvermeidlichen Hitzeschlag. Da schiesst mir wieder dieser Spruch durch den Kopf - Afrika ist nichts für Pussies - und irgendwie ist das genau mein Ding.
Wir erkunden die Insel, ich habe nur Wasser und mein Weitwinkelobjektiv nebst Plattenfilter dabei, um diesem brutalen Licht zumindest etwas entgegensetzen zu können.
Zwei weitere Geländewagen stehen auf dem Campsite, ansonsten haben wir Kubu Island für uns allein. Überwältigt von den Launen der Natur, den riesigen Baobabs und der unendlichen Weite der Pfanne beginne ich begeistert zu fotografieren und mir wird sehr schnell klar, ich werde eines Tages mit eigenem Dachzelt wiederkommen, um die unglaublichen Baobabs unter dem Sternenzelt zu fotografieren.
Für heute heisst es Abschied nehmen von Kubu Ilsand, es geht weiter in das 77 km entfernte Letlhakane. Weite Teile der Strecke führen über die offene Sowa Pan. Der Boden ist nass und schmierig, der Landcruiser schliddert und der Matsch spritzt hoch und legt sich auf die Karosserie, unzählige Lagen äußerst festen Betons, der bei unserer Ankunft in Windhoek noch genau so und unglaublich fest sein wird.
Die Pfanne ist immer wieder überseht von kleinen Seen mit gelben Grasbüscheln, umgeben von aufgeplatztem Pfannenboden, und eröffnen wunderschöne Fotoperspektiven.
Einige Zeit später sehe ich mir unbekannte, aber irgendwie vertraute Pflanzen, es sind Sukkulenten die ich von Bildern aus der Atacama Wüste kenne.
Die Namib und die Atacama Wüste sind Küstenwüsten und liegen ungefähr auf dem selben Breitengrad, auf dem ebenfalls die Makgadikgadi Pfannen liegen. Auch wenn beide Wüstengebiete etliche tausend Kilometer voneinenander entfernt liegen, so hat sich eine erstaunlich ähnliche Flora entwickelt.
Eine Entdeckung die ich nicht das erste mal in Afrika mache, so gibt es das Wattenmeer nicht nur an der Nordseeküste, nein auch in Swakopmund am Rande der Namib, nicht umsonst wird Swakopmund das südlichste Nordseebad der Welt genannt.
Nach einem lange und unglaublichen Tag kommen wir in unserer Unterkunft an, machen ein Lagerfeuer, schauen auf den Ententeich nebst deutschen Enten in Afrika und freuen uns des Lebens. Die Thuutebe Lodge ist richtig gut und kostet fast nichts.
Bis heute ist mir der Kubu Island Trip als einer meiner besten Offroad Trips in Erinnerung geblieben und beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich bereits Fernweh.
Ein Trip nach Kubu Island sollte nicht unterschätzt werden. Zwar ist die Strecke nicht mehr so einsam wie vor wenigen Jahren, ohne GPS ist nur die Strecke von Nata nach Lethlakane befahrbar, für alle anderen Strecken ist ein GPS Pflicht und ein Satellitentelefon zu empfehlen. Insbesondere wird die Bodenbeschaffenheit der Pfanne nach den ersten starken Regenfällen von Touristen leichtfertig unterschätzt.
Hat Euch der Afrikabug genauso gebissen wie mich und Ihr plant im Geiste schon einen Trip nach Kubu Island, dann schaut mal auf bwana.de vorbei - mit Carsten sind wir bis heute immer besten in Afrika gereist. Touren lassen sich gut von Windhoek, Johannesburg und mittlerweile auch Maun starten.
Ihr seit auf der Suche nach einem Fine Art Wildlife oder Faces Foto für Eure eigenen vier Wände, dann werdet Ihr bestimmt in meinem Shop fündig.
Nach unserer ersten Reise nach Botswana im Jahr 2014 soll es in 2017 an noch abgelegenere Orte wie Kubu Island, den Makgadikgadi National Park, die Nxai Pan und die Central Kalahari gehen. Insgesamt liegen drei Wochen und 3.520 km vor, die meisten davon auf Schotter Pads, Offroad durch Tiefsand und weitestgehend in Einsamkeit.
Die Khwai private concession am gleichnamigen Khwai Fluß ist für mich eine der absoluten WOW Location`s in Botswana.
Die Flora und Fauna gleichen dem Okavango Delta und der Khwai liegt routentechnisch perfekt zwischen Maun und dem Chobe Nationalpark, ist aber auch für kurz entschlossene binnen eines Tages von Maun aus per 4x4 zu erreichen, oder natürlich auch als Fly In Alternative...
Falls Eure Antwort nein lautet, dann sind die Makgadikgadi Pans in Botswana ganz sicher einer der Orte, den Ihr oben auf Eure Afrikareiseliste setzten solltet. Für mich ist es einer der spektakulärsten und berührensten Orte den ich besucht habe. Dabei sind die Makgadikgadi Pans vollkommen lebensfeindlich.
Makgadikgadi-Pans-Nationalpark heisst übersetzt „ausgedehntes lebloses Land“. Eine einsame und menschen-leere Gegend, unglaublich viel Tiefsand, ursprünglich und atemberaubend anzusehen. Hier leben die größten Zebra und Gnu Herden des südlichen Afrika. An den Ufern des Boteti Flusses lässt sich der ganze Tierreichtum der Makgadikgadi erleben - ein einmaliges Erlebnis, ein Geheimtipp für Insider, die die Einsamkeit und die Wildnis lieben...
Der Nxai Pan Nationalpark in Botswana ist das Pendant zur Masai Mara in Kenia und der Serengeti in Tansania, nur viel kleiner und noch weitestgehend unbekannt - ein Juwel unter Insidern...
Ihr seid auf der Suche nach Einsamkeit pur und unendlicher Weite, dann seid ihr im Central Kalahari Game Reserve in Botswana genau richtig. Mit 50.000 km2 ist das Central Kalahari Game Reserve das zweitgrößte Game Reserve auf der Welt...
Jedes Mal, wenn ich in Maun Botswana einen Zwischenstopp mache, dann muss ich einen Cessnaflug über das Okavango Delta buchen.
Mittlerweile habe ich drei dieser Flüge über das Okavango Delta gemacht und jedes Mal bin ich von Neuem begeistert. Leider ist das Vergnügen nicht ganz preiswert, aber ein Mal im Leben sollte man sich einen Cessnaflug über eines der schönstes Naturparadiese der Welt gönnen...
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wrBEIRqX (Montag, 19 September 2022 18:55)
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