Makgadikgadi-Pans-Nationalpark heisst übersetzt „ausgedehntes lebloses Land“. Eine einsame und menschenleere Gegend, unglaublich viel Tiefsand, ursprünglich und atemberaubend anzusehen. Hier leben die größten Zebra und Gnu Herden des südlichen Afrika. An den Ufern des Boteti Flusses lässt sich der ganze Tierreichtum der Makgadikgadi erleben - ein einmaliges Erlebnis, ein Geheimtipp für Insider, die die Einsamkeit und die Wildnis lieben...
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Der Makgadikgadi (ausgesprochen Machadichadi) Nationalpark liegt 160 Kilometer östlich von Maun in Richtung Nata und südlich des Nxai-Pan-Nationalparks, mit dem er eine Einheit bildet und durch beide nur durch die Asphaltstraße Maun–Nata getrennt sind. Im Südwesten verläuft eine natürliche Grenze durch die Ntwetwe Pan, im Westen bildet der Boteti Fluss die Grenze.
Im gesamten Nationalpark gibt es keine Lodge, nur zwei nicht eingezäunte Campingplätze - einer bei Njuca Hills, 26 Kilometer südlich des Parkeingangs, und das Khumaga Camp direkt am Boteti, 48 Kilometer südwestlich vom Parkeingang und direkt an der Fähre nach Xhumaga.
Der Boteti wird vom Okavango gespeist. In der Regenzeit entsteht im Oberlauf des Okavango eine Flutwelle, die um mehrere Monate verzögert den Boteti erreicht. 1993 versiegte der Boteti weitgehend. Erst 2008 wurde er nach einer ausgiebigen Regenzeit erneut geflutet und fliesst bis heute permanent an der Oberfläche. Allerdings kann sich dies jederzeit wieder ändern. Niemand weiß, wie lange der Boteti Wasser führen wird.
Bereits im Jahr 2014 waren wir auf unserer Botswanarundreise am Boteti Fluss und haben im legendären Meno a Kwena übernachtet, einem der Lieblings-Camps von Prinz Harry.
Keine Frage, es ist ein tolles Bush Camp in einmaliger Umgebung. Wer sich das leisten möchte und kann ist hier gut aufgehoben. Allerdings sollten mindestens zwei Tage gebucht werden, ansonsten werden für Euch keine Aktivitäten eingeplant.
Damals haben wir uns nicht getraut mit der Fähre über den Boteti zu fahren. Für uns war aber immer klar, wenn sich jemals wieder die Gelegenheit ergibt, dann machen wir das auf jeden Fall. Glücklicherweise hat sich für uns die Gelegenheit drei Jahre später erneut ergeben.
Damals wollten wir die Fähre nehmen und nach Norden durch den Park zur Teerstraße fahren, die uns in Richtung Maun bringt. Wir waren wir zu dieser Zeit noch nicht so erfahren und hatten gebührenden Respekt vor dem Tiefsand und der Einsamkeit im Makgadikgadi.
Zudem hat uns jeder etwas anderes erzählt. Im Meno a Kwena haben uns die Guides vor der Tour gewarnt, zu weit, zu tiefsandig, ungewiss ob die Fähre überhaupt fährt, die Fahrt würde mindestens 6 Stunden dauern und das sollte man besser nur als Guide machen... Carsten unser Reiseveranstalter und Afrikaunikum von bwana hat nur gesagt, dann fahrt ihr da mal hin und nehmt die Fähre...
Aus heutiger Sicht haben die Guides vom Meno a Kwena maßlos übertrieben und wir hätten gleich auf Carsten hören sollen. Hier in Afrika muss man wissen, wem man Glauben schenken kann und sollte.
Die Fähre über den Boteti Fluss startet direkt im Dorf Xhumaga und verkehrt regelmäßig. Unser Camp liegt direkt im Dorf und am Ufer des Flusses. Das Tiaan`s Camp ist eine einfache und unglaublich schöne Lodge mit herausragendem Essen und Camping ist auch kein Problem. Vor allem gibt es Toiletten, Wasser, eine Dusche...
Auch vom Preis- Leistungsverhältnis ist das Tiaan`s Camp unschlagbar, einzig das Aktivitätsangebot ist etwas eingeschränkt. Wer hierher kommt sollte über einen eigenen Geländewagen verfügen, um voll auf seine Kosten zu kommen.
Eine weitere Luxuslodge in der Nähe ist die Leroo La Tau Lodge, die ich nur aus einem einzigen Grund erwähne. Diese Lodge fährt mit ihrem eigenen Boot über den Boteti Fluss und hat die Game Drive Vehicles direkt im Makgadikgadi stehen, sodass Game Drives auch zum Sonnenauf- und untergang möglich sind.
In allen Lodges die auf die Fähre angewiesen sind ist dies nicht möglich, ein herber Schlag für mich als Fotograf.
Das Überqueren des Flusses auf der Fähre, sofern dieser Begriff überhaupt angemessen ist, ist definitiv ein Abenteuer. Die Fähre wird auf jeder Seite von jeweils einem 5 PS Außenbordmotor angetrieben.
Das Geräusch des Motors geht durch Mark und Bein, er scheint jeden Moment zu sterben und es wäre ihm definitiv nicht zu verdenken.
Bei diesem Geräusch denke ich unweigerlich an eine Mofa, die sich mit letzter Kraft eine Bergkuppe herauf kämpft. Zum Glück treiben wir im schlimmsten Fall einfach ab und ein paar hundert Meter weiter östlich wieder an das Ufer.
Es geht alles gut und ich komme aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus als ich unseren Landcruiser über die Rampe von der Fähre in den Fluss und an Lande lenke - wer war doch gleich Indiana Jones?
Die Xhumaga Fähre operiert täglich zwischen 8 und 17:30 (besser nicht die letzte Fähre verpassen). Die Handynummer des Fährmasters habe ich Euch besorgt, sie ist Gold wert - +26775631663.
Auch Gold wert ist die handgemalte Karte, die ihr am Ende des Blogs als Download findet. Das ist die einzige Karte vom Makgadikgadi die ich kenne (und ich kenne eine Menge Reiseführer) und die es nur an den Gates zum Nationalpark und nur auf Nachfrage gibt. Oftmals sind die Kopien auch alle und einen Kopierer gibt es nicht. Außerdem ist es nicht nur eine Karte, sondern eine Karte mit diversen GPS Points!
Spätestens wenn ihr im Makgadikgadi wart werdet ihr meine Begeisterung für diese Karte verstehen!
Jetzt noch schnell ein paar Formalien, der Parkeintritt kostet 120 Pula pro Person und Tag plus 50 Pula pro Fahrzeug und die Fährüberfahrt kostet pro Strecke und Person noch mal 150 Pula, kein Schnäppchen, aber der Standardnationalparkeintrittspreis in Botswana.
Im Paradies angekommen könntet ihr direkt auf dem Campsite in der Nähe von Khumaga übernachten, allerdings kostet das mehr als die Übernachtung im Chalet im Tiaan`s Camp und es gibt hier nichts, kein Wasser, Feuerholz oder was auch immer. Ach so und natürlich gibt es keinen Zaun und alle Elefanten, Raubkatzen etc. kommen direkt an eurem Zelt vorbei, denn direkt hinter euch ist der Fluss.
Perfekt für all diejenigen die ihre Ruhe haben wollen und natürlich für alle Fotografen, um auch den Sonnenauf- und untergang zu erleben. Ich bin da einfach in letzter Konsequenz nicht hart genug. Würde es immer ein kaltes Windhoek Lager, etwas zu Essen und eine Dusche geben, dann würde ich es mir überlegen.
Vom Khumaga Campsite geht es weiter nordwärts, immer dem Pfad in Ufernähe folgen. Die Wege sind extrem tiefsandig, selbst unser leichter Landcruiser macht Zicken, bis ich aussteige und den Reifendruck von 1.6 auf 1.4 bar absenke, ab dann macht es richtig Spaß.
Der Park ist gerade in der Nebensaison extrem einsam, wir sehen gerade mal drei andere Fahrzeuge den ganzen Tag über. Im Fall der Fälle solltet ihr euch also besser selber freischaufeln können. Je heißer es wird, umso heißer wird der Sand und umso schwieriger wird er auch zu fahren.
Die Region um den Hippo Pool ist aus meiner Sicht die schönste Stelle des Parks und liegt direkt am Fluss. Weiter den Fluss entlang solltet ihr auf keinen Fall allein fahren, insbesondere wenn ihr euch im Zweifel nicht selber helfen könnt (andere können euch im Zweifel auch nicht herausziehen).
Am späten Vormittag, wenn es beginnt heiß zu werden, kommen die Tiere aus dem Busch zum Fluss, um zu trinken und einige auch um etwas Spaß zu haben. Ihr solltet euch eine Stelle aussuchen an der ihr einen guten Überblick habt, aber bitte nicht direkt auf oder neben einem Elefantenpfad.
Es empfiehlt sich auf der Landseite einen umgefallenen Baum neben sich zu haben, Elefanten sind eher faul und werden diesen Weg nicht als ihre präferierte Route aussuchen. Dennoch solltet ihr immer einen Ausweg vor Augen haben. Nein, es ist nicht gefährlich, aber manchmal sind die Dickhäuter einfach unberechenbar. So sehr ich Elefanten liebe und schätze, ebenso viel Respekt habe ich vor ihnen und ihr solltet den Respekt auch haben.
Die Elefanten kommen meistens in Gruppen zum Wasser, um ihr tägliches Schlammbad zu nehmen, zu trinken, zu spielen und zu schwimmen. Hier lassen sich hervorragend soziale Strukturen beobachten. Beobachtungen wie diese habe ich ansonsten nur noch am Chobe Fluss und im Okavango Delta machen können.
Später am Tag kommen auch die ersten Zebras zum Boteti - riesige Herden, die größten in Botswana, und sie alle wollen trinken.
Mit ein wenig Geduld werden sie eurer 4x4 akzeptieren und plötzlich findet ihr euch inmitten einer Zebraherde wieder, etwas was ich bisher nur im Makgadikgadi erlebt habe...
Der Makgadikgadi hat es mir wirklich angetan, echtes Abenteuerfeeling auf der Fähre, richtig viel Spaß im Tiefsand, Tierbegegnungen in vollkommener Einsamkeit die ihresgleichen suchen.
Allerdings muss ich beim nächsten Besuch wohl doch campen, damit ich den Sonnenauf- und untergang erleben kann.
An den besten Plätzen in Botswana kann man leider immer nur absolut minimalistisch Campen, egal ob Makgadikgadi, Nxai Pan, Baines Baobabs, Kubu Island, Central Kalahari oder Moremi... Die Natur in Botswana ist wild und wer sie hautnah erleben möchte, der muss definitiv Campen. Es gibt ein paar Plätze an denen auch Lodges stehen, aber das sind normalerweise die Lodges die man nicht auf Dauer buchen kann.
Nach einem langen Tag kommen wir überglücklich und völlig verschwitzt an der Fähre an. Nur noch diese Überfahrt trennt mich von einem kalten Getränk und einer Dusche.
Doch fast hätte ich auf unbestimmte Zeit warten dürfen, denn den Landcruiser durch das Wasser auf die Fähre zu Manövrieren ist gar nicht so einfach. Der Fährmann schimpft mit mir, ich wäre fast von der Rampe gefallen - sometimes you need some luck...!
Was für eine geile Erfahrung.
Ihr seit auf der Suche nach einem Fine Art Wildlife oder Faces Foto für Eure eigenen vier Wände, dann werdet Ihr bestimmt in meinem Shop fündig.
Nach unserer ersten Reise nach Botswana im Jahr 2014 soll es in 2017 an noch abgelegenere Orte wie Kubu Island, den Makgadikgadi National Park, die Nxai Pan und die Central Kalahari gehen. Insgesamt liegen drei Wochen und 3.520 km vor, die meisten davon auf Schotter Pads, Offroad durch Tiefsand und weitestgehend in Einsamkeit.
Die Khwai private concession am gleichnamigen Khwai Fluß ist für mich eine der absoluten WOW Location`s in Botswana.
Die Flora und Fauna gleichen dem Okavango Delta und der Khwai liegt routentechnisch perfekt zwischen Maun und dem Chobe Nationalpark, ist aber auch für kurz entschlossene binnen eines Tages von Maun aus per 4x4 zu erreichen, oder natürlich auch als Fly In Alternative...
Kubu Island oder Lekhubu, wie es in Botswana heisst, ist für mich einer der mystischen Orte auf der Welt. Lekhubu Island ist definitiv nicht von diesem Planten und nirgendwo kann man sich den Sternen so nahe fühlen (O.K. im Dead Vlei geht das noch). Bereits seit meiner ersten Botswanareise träume ich davon Kubu Island zu besuchen und dort zu übernachten.
Jedes Mal, wenn ich in Maun Botswana einen Zwischenstopp mache, dann muss ich einen Cessnaflug über das Okavango Delta buchen.
Mittlerweile habe ich drei dieser Flüge über das Okavango Delta gemacht und jedes Mal bin ich von Neuem begeistert. Leider ist das Vergnügen nicht ganz preiswert, aber ein Mal im Leben sollte man sich einen Cessnaflug über eines der schönstes Naturparadiese der Welt gönnen...
Der Nxai Pan Nationalpark in Botswana ist das Pendant zur Masai Mara in Kenia und der Serengeti in Tansania, nur viel kleiner und noch weitestgehend unbekannt - ein Juwel unter Insidern...
Ihr seid auf der Suche nach Einsamkeit pur und unendlicher Weite, dann seid ihr im Central Kalahari Game Reserve in Botswana genau richtig. Mit 50.000 km2 ist das Central Kalahari Game Reserve das zweitgrößte Game Reserve auf der Welt...
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